Der Engländer Allen Jones, Jahrgang 1937, gilt als einer der ganz Großen im internationalen Kunstgeschäft. Die Freundschaft mit R. B. Kitaj, Peter Philipps und David Hockney, mit denen er am Royal College of Art studierte
und das gemeinsame Interesse für eine gerade entstehende Kunstrichtung, legten den Grundstein für seinen weiteren beruflichen Weg. Er war beteiligt an der Ausstellung “Young Contemporaires“, die 1961 der englischen Pop Art zum
Durchbruch verhalf. Nach einem längeren Aufenthalt in New York entwickelte er seine individuelle Variante der Pop Kultur. Seine bisher mehr malerische Technik veränderte sich in die Richtung eines eher grafischen Stils.
Die Bildinhalte gingen von einer sanften Erotik in eine agressive, fetischistische Darstellungsweise über. Sie erreichte 1969 ihren Höhepunkt mit einer Serie lebensgroßer Fiberglas-Figuren gefesselter Frauen in Schaftstiefeln
und Korsagen, die als Möbelstücke posieren. Jüngere Arbeiten variieren das Thema Bühne, Tanz und Sport und bewegen sich im Spannungsverhältnis zwischen Figuration und Abstraktion. Gleichzeitig schuf er zahlreiche Großskulpturen
für den Öffentlichen Raum. Seit 1981 ist er Mitglied der Royal Academy London und Trustee des British Museum. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen One-men-shows bedeutender Museen und Galerien in aller Welt ausgestellt
und fehlen in keiner wichtigen internationalen Öffentlichen Sammlung. 1993 war er in der Übersichtsausstellung „Pop Art“ in der Royal Academie London; im Museum Ludwig, Köln;
im Centro Reina Sofia, Madrid und im Montreal Museum of Fine Arts verteten. In Deutschland wurde 1996 eine Retrospektive seines Werk in der Kunsthalle Darmstadt gezeigt.
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