Helmut Newton wurde 1920
als Sohn eines jüdischen Knopffabrikanten in Berlin
geboren. Er besuchte das Werner von
Treitschke-Gymnasium und später die amerikanische
Schule. Er galt als hoffnungslos faul, interessierte
sich vor allem für Schwimmen, Mädchen und
Fotografieren - und flog von der Schule.
1936 begann er eine
Lehre bei der jüdischen Fotografin Yva (Else
Simon), eine damals berühmte Berliner
Modefotografin. Zwei Jahre später musste er
emigrieren. Er ging er nach Singapur und fand bei
der Singapore Strait Times eine Anstellung als
Bildreporter. Zwei Wochen später wurde dort wegen
Unfähigkeit hinausgeworfen.
1940 kam Newton nach
Australien und diente fünf Jahre als einfacher
Soldat in der australischen Armee. Nach seiner
Entlassung eröffnete er ein kleines Fotostudio in
Melbourne. "Ich hab' Hochzeiten geschossen,
Strickvorlagen und Babyleibchen", erzählte
Newton. "Es ging ums Überleben".
1948 heirate er die
Schauspielerin June Brunell, die sich ab 1970 unter
dem Namen Alice Springs selbst als Fotografin einen
Namen machte. 1956 ging er zusammen mit seiner Frau
nach Europa. "Paris wurde mein Paradies, aber
das dauerte. Bis ich bei dem Luxus-Blatt Vogue
landen konnte, musste ich lange Klinken
putzen," gestand Newton.
Mai 1961 war es dann
soweit. Newton wurde regelmäßiger Mitarbeiter der
französischen Vogue und bereicherte die
Modefotografie um eine neue Ästhetik. Newton selbst
bezeichnet das Neue nicht als "Erotik",
sondern als "Sex". "Ich inszenierte
die natürliche Sexualität der Frauen, ihr
Verhalten im Alltag". In den nächsten 25
Jahren zählten auch die amerikanische, italienische
und deutsche Vogue sowie andere Zeitschriften zu
seinen Auftraggebern.
Mittlerweile lebt
Helmut Newton in Monte Carlo und gilt als teuerster
Fotograf der Welt. In der Tat, wer Newton für ein
individuelles Porträtfoto engagiert, muss mit einem
Honorar von 30 000 bis 40 000 Dollar rechnen.
"Ich gehe dafür aber auch hervorragend präpariert
zur Arbeit", kommentierte Newton.
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