Der Wunsch, ein anderer zu sein, befeuert den Kult der Stars in unserer Zeit. Dabei ist der Sprung vom Gaukler an der Rampe der mittelalterlichen Jahrmarktbude zum Hype der Medienwelt kleiner als gedacht.
Die Idee ist genial und perfide zugleich: Anfang der Neunzigerjahre hat sich Werner Pawlok gemeinsam mit Peter Böck auf den Weg gemacht, die Stars der Gegenwart zu treffen - man kann getrost sagen, im doppelten Wortsinn. Und sie, die Stars, haben sich eingelassen auf dieses Spiel, haben die Haut übergestreift, die ihnen gereicht worden ist. Das spricht für sie, die Stars, die wirklichen, die echten.
Denn die Erinnerung an den - soll man sagen: prekären - Ursprung ihrer Prominenz ist bei den Besten wach. Vielleicht ist es sogar die Freude am Versteckspiel, das diese von uns bewunderten Menschen reizt, sich auf den set einzulassen, den Pawlok bereitstellt, und der Pedro Almodovar, den Regisseur und Versteher der Frauen, dazu treibt, sich zu exponieren oder John Malkcovich, dieses irrlichternde Chamäleon unter den Schauspielern Hollywoods, dazu bringt, vor dieser altertümlich wirkenden Kamera etwas von seinem Innersten preis zu geben.
Es gibt in dieser Reihe eine Aufnahme, ein Selbstporträt der Initiatoren des Projekts, aus dem Schalk zu blitzen scheint. Gut möglich, dass wir, die Betrachter, von einem geheimem Einverständnis beider, Aufnehmern und Aufgenommenen, profitieren, das um die Zerbrechlichkeit von Erfolgen auf der Rampe weiß.
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