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Der
heute 80 jährige Corneille zählt zu den
wichtigen Erneuerern der europäischen
Nachkriegsmalerei. Als eines der Gründungsmitglieder
ist sein Name vor allem mit der Künstlergruppe
COBRA verbunden, die von 1948 bis 1951 bestand und
die für den Bruch mit der akademischen Tradition,
für eine spielerische und phantasievolle Kunst
stand. Nach der Auflösung der Gruppe beruhigte
sich Corneilles expressive und figurative
Bildsprache. Bis in die 60er Jahre hinein
beherrschten Abstraktionen realer
Landschaftserlebnisse, beinahe informelle,
ungegenständliche Kompositionen seine Werke.
Hierauf fand Corneille zu einem Stil, den er bis
heute immer weiter entwickelt hat. Schon in seiner
COBRA-Zeit galt er als der sanfteste und
poetischste Vertreter dieser Gruppe und seit fast
drei Jahrzehnten entwickelt er nun stimmungsvolle
Figurationen voller Exotik und expressive Farben
und Formen zu Kompositionen, die nicht zuletzt
auch durch seine zahlreichen graphischen Editionen
bekannt geworden sind. Großen Einfluß auf diese
sehr persönliche Bildsprache hat Corneilles
intensive Auseinandersetzung mit der Kultur und
Landschaft des afrikanischen Kontinents: die
weiten Wüstenlandschaften, die strenge
Expressivität der Masken und Statuen und die
Farbenpracht des afrikanischen Alltags erscheinen
in direkter Anspielung oder in vielfach variierter
Form in seinen Arbeiten. Unter den neuesten
Terragraphien von Corneille, die anlässlich der
kommenden Ausstellung in der Galerie gezeigt
werden, befindet sich unter anderem der Zyklus über
Frauengestalten der Bibel „Les Femmes de la
Bible“, dessen 20 Terragraphien in einer Auflage
von 120 Exemplaren erschienen sind.
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