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„Wainer Vaccaris Werk
wurzelt in der Tradition des Manierismus, wobei
dieser hier nicht als Stilphase zwischen
Hochrenaissance und Barock begriffen wird, sondern
als philosophisches existenzielles Prinzip“,
schreibt Eva Karcher zur 1988er Ausstellung des Künstlers
im Münchener Kunstverein. Und als Motto setzt sie
ein Zitat nach Augustinus über ihren Text, wonach
„... dies alles eben darum in einer Art wahr ist,
weil es in einer Art falsch ist.“
Seit 1971 hat Wainer
Vaccari wichtige Einzelausstellungen in Italien,
Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien und
den USA: 1988 im Kunstverein München, 1992/93 in
Lunden/Dänemar, 1992 in der Galleria d’Arte
Moderna, Modena. 1994 Wanderausstellungen durch
Museen. 1995 in Horsens, Wilhelmshaven, Rotterdam,
Ostende (Katalog). 1999 Retrospektive Kunsthalle
Wilhelmshaven (Katalogbuch). Zu seinen Arbeiten gibt
es ein wichtiges Buch im Schimper-Verlag mit einem
text von Vittorio Sgarbi.
In Gesprächen mit
seinem Biographen Vittorio Sgarbi hat Wainer Vaccari
diesem erklärt, was seine Bilder nicht sind, nämlich
nicht „antik“, obwohl sie in einer Technik
gemalt sind, die so etwas – auf den ersten Blick
– vermuten lässt. Auch sind seine Bilder nicht
modern im Sinne des Modernismus oder irgendwelcher
„Ismen“. Ferner sind sie weder
„mythologisch“, im klassischen noch
„realistisch“ im historischen Sinn. „Aber“,
fügt der Autor hinzu, „sind sie niemals
langweilig!“.
Von einem Künstler
ist hier die Rede, dessen prall gegenständliche
Welt so ganz und gar unwirklich ist, dass niemand
sie „versteht“, aber kaum einer sich ihrer
Faszination entziehen kann
1949 |
Wainer
Vaccari wird in Modena geboren. |
1956 |
geht
er mit seiner Familie zunächst nach Villigen
und später nach Windisch in die deutsche
Schweiz. |
1965 |
kehrt
Vaccari nach Modena zurück und beginnt als
Autodidakt mit der Malerei, die von Picabia
und Marcel Duchamps Grosses Glas angeregt
wurde. |
1975 |
verändert
sich die Malerei zum Figurativen, angeregt
durch die Arbeiten der „Neuen
Sachlichkeit“ und der „Pittura Metafisica“. |
1983 |
beginnt
Vaccari großformatig zu malen und die Beschäftigung
mit Tintoretto, Rubens und Böcklin ist
deutlich spürbar - letzterer wird für ihn
ein ständiger Bezugspunkt bleiben. |
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