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Oliviero Rainaldis schmale, stilisierte Bronzeskulpturen
besitzen trotz der Schwere ihres Materials eine
puristische Leichtigkeit, die sie scheinbar über
dem Boden und vor der Wand schweben lassen. Peter
Weiermair, ehemaliger Leiter des Salzburger
Kunstvereins beschreibt Rainaldis Arbeiten in einem
Ausstellungskatalog von 1999 folgendermaßen:
„Oliviero Rainaldis Figuren, Bronzen und Gipse bewegen sich
in einem ikonographischen Bereich der bildenden
Kunst, welchen mit dieser Ernsthaftigkeit in der jüngeren
Kunstgeschichte niemand mehr betreten hat. Sein
bisheriges, gesamtes Schaffen kreiste um die Figur,
aber er hat mit diesen singulären Stehenden,
Kauernden, Fallenden und Liegenden einen
Reinigungsprozess der Figur in mehrfacher Hinsicht
unternommen. Es sind Wesen, die nicht einer gewissen
Sinnlichkeit entbehren, jedoch kein Geschlecht
besitzen (...) Seine Figuren stehen im Licht, werden
oft erst durch das sie umspielende, formende Licht
geschaffen. Rainaldi strebt eine ideale Form an,
eine ideale Figur ohne jedoch Pathos oder
Monumentalität zu intendieren. (...) Rainaldi ist für
mich ein erstaunlicher und erfolgreicher Außenseiter,
dessen Werk mühelos Gegensätze vereint.“*
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Aus: “Die Geläuterte Figur”,
Peter Weiermair
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