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Hödicke,
Karl Horst (*1938), Er ist ein wichtiger Vertreter
der Objektkunst innerhalb der deutschen Kunst der
Gegenwart. Mit seiner zügigen Malweise und den oft
lapidaren Bildaussagen war er einer der wichtigsten
Anreger der Jungen Wilden des Neoexpressionismus.
Hödicke
wurde am 21. Februar 1938 in Nürnberg geboren und
musste im Alter von sieben Jahren mit seiner Familie
vor den Nationalsozialisten fliehen. Nach einem
Semester Architekur studierte er von 1959 bis 1964
bei Fred Thieler an der Hochschule für bildende Künste
in Berlin; während dieser Zeit verband er den
Tachismus seines Lehrers mit gegenständlichen
Darstellungsweisen. 1961 wurde er Mitglied der
Gruppe VISION. Unter dem Eindruck der Pop-Art fand Hödicke
um 1963 zur Thematik alltäglicher Großstadt- und
Straßenszenen, wobei ihn insbesondere die
Wiedergabe von künstlichem Licht und von Bewegung
interessierte (Tod eines Radfahrers, 1963; Sommer,
1977; Im Blaulicht, 1983). Um 1970 widmete er sich
auch plastischen Experimenten, bei denen er aus an
der Wand oder Decke hängenden Eimern oder Tonnen
schwarzen Teer ausfließen ließ (Kalter Fluß,
1972), was bei Zimmertemperatur Wochen dauerte und
so den Prozesscharakter betonte. 1974 wurde Hödicke
Professor an der Berliner Hochschule der Künste,
1980 Mitglied der Berliner Akademie der Künste.
Sein Werk schließt auch experimentelle Filme mit
ein, die oftmals seinen New-York-Aufenthalt 1966/67
reflektieren (Made in New York, 1973).
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