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1944
in Sonthofen, Allgäu, geboren
1964
bis 1967 an der Werkkunstschule Kassel
1985
bis 1994 Prof. an Akad. Düsseldorf
1994
in Bad Godesberg gestorben
Michael
Buthe (19441994) gehört zu den prägenden
deutschen Künstlern der siebziger Jahre. Fünf
Jahre nach seinem frühen Tod wird es Zeit, einen
Blick auf sein Oeuvre zu werfen. Erstmals widmet
ihm ein Museum eine Ausstellung, die sich auf die
Papierarbeiten konzentriert und damit einen stark
vernachlässigten Aspekt seines Werks hervorhebt.
Etwa 100 Arbeiten zeichnen den frühen,
entscheidenden Verlauf von Buthes künstlerischer
Tätigkeit auf. Das Spektrum erstreckt sich von
den reduzierten Zeichnungen der sechziger Jahre über
die "Entdeckung" der Farbe nach einem
ersten Marokko-Aufenthalt 1970 bis hin zu seinen
malerischen, üppig ausgestalteten Collagen mit
objekthaftem Charakter. Eine besondere Rolle
spielen die großformatigen, Körperumrisse
abbildenden Florentiner Bilder. An Phantasie und
Ideenreichtum kaum zu übertreffen sind die
bislang unbekannten, kostbaren Tagebuch-Objekte,
mit denen das Private zur Schau gestellt wird.
Buthe läßt den Betrachter spielerisch in
eine sinnliche, strahlende und märchenhafte
Phantasiewelt eindringen, die reich an
Metamorphosen, Assoziationen und möglichen
Bedeutungsebenen ist. Prunkvolle, lebensbejahende
Farben, Sternchen, Pailletten, Federn und
organische Materialien, transparente und
schleierhafte Papiere, dynamisch wogende
Farbfelder alles kommuniziert in fröhlicher,
stürmischer Verflechtung, die von der großen
Experimentierfreude des Künstlers zeugt.
Einzelausstellungen
(Auswahl):
1970
Gal. René Ziegler, Zürich
1972
Gal. Möllenhoff Köln
1980
„Die endlose Reise der Bilder“, Museum
Folkwang, Essen
1982
Holly solomon Gall., New York
1984 Museum villa Stuck, München
1985
Gal. Mod. Kunst Dietmar Werle, Köln
1986
Gal. Munro, Hamburg
Gruppenausstellungen:
1970
„Beuys, Buthe, Eggenschwiler....“,
Kunstmuseum Luzern & Kunstverein
München
1972 documenta 5, Kassel
1977
documenta 7, Kassel
1984
Biennale Venedig
1985
Kunsthalle Bern
1986
Sammlung Toni Gerber, Bern
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